Figurative Aphorismen: Ich

bei
mir sein
meine farben malen
meine bewegungen leben
meine blicke ruhen lassen
meine blumen blühen lassen
meine sprache sprechen
mit meinen händen
meine dinge
tun

*

ich bin
nicht ich werde
nicht ich war
ich bin

nicht eben
nicht jetzt
nicht gleich
sondern
immer

zeitlos
im
gestern und jetzt und morgen

*

langsam
und zärtlich
und vorsichtig
flutet in mich
die wärme und
die kraft
dieser
wind
ich
meine seele

sie
verliert
sich in mir
verschmolzen
zu uneinnehmbarer kugel

wo gilt ich
nicht mein körper
nicht meine seele
sondern
ich

*

auf
dem
weg
zu mir
gehe ich
seltsame wege

wenn ich stark genug bin
ihnen zu folgen
ohne ihr ziel
zu kennen
dann
werde
ich
mich
finden

*

angesichts
unserer selbst
gewinnen wir alles
und lassen uns
von
allem
gewinnen
und leben alles
und lassen alles leben

*

ich weiß
als tiefe gewißheit
dass der boden nie wegsackt
dass die erde nie birst
dass die sonne nie explodiert
dass die atemluft nie ausgeht
dass
ich
nie tot
sein werde
wie sollte ich das auch je erfahren

*

fliegen
geht
nicht
mit
an
ge
leg
ten
flügeln
sie ausbreiten
nicht darüber reden